Einführung in die Regenwassernutzung

Regenwasser sinnvoll nutzen

Eine Einführung in die Regenwassernutzung

Wer Regenwasser im Haushalt nutzt, spart Trinkwasser – und damit bares Geld. Immer mehr private Haushalte, Unternehmen und auch öffentliche Einrichtungen erkennen das enorme Sparpotential, welches die Nutzung von Regenwasser bietet und nutzen diesen Vorteil als Ergänzung zur modernen Sanitärtechnik. Mehr noch: Gerade in Siedlungsgebieten leistet die Nutzung von Regenwasser im Haushalt einen wertvollen Beitrag zum Grundwasserschutz.

Regenwasser nutzen, natürliche Ressourcen schonen

Mehr als 70 Prozent ihres Trinkwassers gewinnen die Deutschen aus dem Grundwasser. Riesige Mengen des kostbaren Guts werden täglich aus dem Boden zu Tage gefördert um in private Haushalte, Unternehmen aus Industrie und Gewerbe sowie in unzählige öffentliche Einrichtungen zu fließen. Dort wird das Trinkwasser für verschiedenste Dinge verwendet, nicht selten auch für Einsatzbereiche, für die gar kein Wasser in Trinkwasserqualität nötig wäre. Nach der Nutzung wird das Wasser in die Kanalisation geleitet und gelangt auf diesem Weg zur Wiederaufbereitung in die Kläranlage.

Die Natur sorgt für Nachschub. Fällt Niederschlag, versickert das Regenwasser im Boden, neues Grundwasser entsteht. Das Problem: Die Flächen, in denen ein Versickern möglich ist, werden immer weniger. Durch die Versiegelung weiter Landschaftsstriche mit Straßen und Plätzen sowie die Bebauung mit Gebäuden, wird es für die Natur zunehmend schwieriger, Grundwasser in der gleichen Menge nachzubilden, wie es benötigt wird. In vielen Regionen Deutschlands ist der Grundwasserspiegel bereits dramatisch gesunken. Vor allem in regenarmen Zeiten wird die Grundwasserneubildung in stark besiedelten Gebieten schwierig. Umgekehrt können langanhaltender Niederschlag oder Starkregen zu Hochwasser und Überschwemmungen an den Flüssen führen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser

Wasser ist unser wichtigste Grundlebensmittel. Ein bewusster und sparsamer Wasserverbrauch ist daher der wichtigste Schritt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. Dazu zählt auch der Einsatz von wassersparenden Haushaltsgeräten und Maschinen. Der moderne Verbraucher ist sich seiner Verantwortung für die Umwelt bewusst und auch aus Kostengründen am sparsamen Wasserverbrauch interessiert. Diesen Trend hat die Industrie schon vor langer Zeit erkannt. Schon seit Jahrzehnten werden immer bessere technische Lösungen entwickelt und produziert. Beispiel: Lag der durchschnittliche Wasserverbrauch einer Waschmaschine in den frühen 70er Jahren noch bei 140 Litern, konnte dieser Wert innerhalb von 20 Jahren auf durchschnittlich 60 Liter gesenkt werden. Wassersparende Waschmaschinen der neuesten Generation kommen heute sogar mit weniger als 50 Liter pro Waschgang aus.

Wasser sparen – das können Sie tun

  • Einsatz sparsamer Haushaltsgeräte: Die Investition in eine sparsame Waschmaschine lohnt sich, denn bei jedem Waschgang sparen Sie zusätzlich beim Wasserverbrauch.
  • Toilettenspülung: Moderne Spülkästen benötigen nur noch vier bis sechs Liter Wasser pro Spülung, das ist nur die Hälfte von dem, was ältere Modelle verbraucht haben. Moderne Druckspüler verfügen zudem über eine Drei- und eine Sechs-Liter-Spültaste.
  • Einbau von Durchflussbegrenzern: Durchflussbegrenzer in Wasserhähnen und Duschschläuchen reduzieren den Wasserdurchfluss und erhöhen zugleich den Wasserdruck. Dadurch wird weniger Wasser nachgepumpt. Die benötigte Wassermenge verringert sich. Auf diese Weise lassen sich in einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt bis zu 15 Liter Wasser pro Tag einsparen.
  • Dichtungen überprüfen: Überprüfen Sie Dichtungen an Spülkästen und Armaturen in regelmäßigen Abständen, denn durch einen tropfenden Wasserhahn können mehrere Tausend Liter Wasser jährlich verschwendet werden.
  • Wasser häufiger abdrehen: Während des Zähneputzens oder des Einseifens muss das Wasser nicht weiterlaufen. Drehen Sie den Hahn zu.
  • Dusche statt Vollbad: Ein Duschgang benötigt nur Rund ein Drittel der Wassermenge, die bei einem Bad in der Wanne verwendet wird.
  • Gartenbewässerung: Gießen Sie Ihre Pflanzen in den frühen Morgenstunden oder am Abend, damit das Wasser nicht sofort wieder in der Sonne verdunstet.

Regenwasser richtig nutzen

Wer mehr tun möchte, als den eigenen Wasserverbrauch zu reduzieren, kann einen Schritt weitergehen und Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung ergreifen. Die eine Möglichkeit besteht darin, aufgefangenes Regenwasser gezielt dem Boden wieder zuzuführen, so dass es versickern kann und der Grundwasserspiegel wieder steigt. Alternativ können Sie das Regenwasser sammeln und in Haus und Garten nutzen. So lassen sich viele Stellen im Haushalt, die kein Wasser in trinkbarer Qualität erfordern, mit Regenwasser speisen. Das gilt beispielsweise für Toilettenspülung, wo das Wasser ja lediglich dazu dient, Fäkalien abzutransportieren. Wäsche lässt sich ebenfalls gut mit Regenwasser waschen. Regenwasser ist sehr weiches Wasser, was auch der Maschine zugute kommt, denn mit weichem Wasser entstehen weniger Kalkablagerungen in der Waschmaschine. Auch der Waschmittelverbrauch reduziert sich so.

Tipp: Förderung von Regenwassernutzungsanlagen

Mit Blick auf den Grundwasserschutz unterstützen viele Kommunen und Gemeinden den Bau von Regenwasserzisternen und passenden Anlagen heutzutage, teilweise gibt es sogar finanzielle Förderungen. Erkundigen Sie sich bei dem für Sie zuständigen Bau- oder Umweltamt über die Fördermöglichkeiten in Ihrer Region.